Die zärtliche Revolution

Die zärtliche Revolution

30 Nov.
@ 18:00 UHR

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Die zärtliche Revolution

Der vom Hals abwärts gelähmte Aktivist Samuel, einer der Protagonisten von Annelie Boros Dokumentarfilm DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION streitet ab, dass der Unfall, durch den er in den Rollstuhl gezwungen wurde, der Grund für seine Behinderung ist. „Es ist die Gesellschaft, die mich behindert.“ Damit bringt er diesen anrührenden Film auf den Punkt: Es geht um Menschen, die mit selbstloser, überhaupt nicht bis schlecht bezahlter Care-Arbeit ein Pflegesystem aufrechterhalten, in dem gern von Inklusion gesprochen wird. Doch in Wirklichkeit werden Menschen mit Einschränkungen in diesem System von der gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen.

Die Menschen in DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION haben eines gemeinsam: die Erkenntnis, dass unser sogenanntes Pflegesystem niemals ein System, sondern nur ein Notbehelf war, der schon seit geraumer Zeit nicht mehr funktioniert. Doch sie belassen es nicht bei bloßen Lippenbekenntnissen, die die meisten Politiker in die Mikrofone der Medien hineinreden, sondern sie haben bereits begonnen, an der Veränderung der zahlreichen Missstände zu arbeiten. Annelie Boros berichtet von der titelgebenden DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION, die in unserem Land seit einiger Zeit im Gange ist. Doch wird diese Revolution Erfolg haben? Werden sich die Dinge tatsächlich zum Besseren wenden?

DIE ZÄRTLICHE REVOLUTION macht überdeutlich, dass wir in einer Zeit leben, in der Empathie und die daraus zwingend erfolgende Hinwendung zum hilfsbedürftigen Menschen zwar ständig propagiert, aber tatsächlich geringgeschätzt, oft sogar verachtet wird. Gleichzeitig wird deutlich, wie hirnrissig diese Haltung ist. Wir haben es, unabhängig von Alter und Gesundheitszustand, mit einem blindwütig zuschlagenden Schicksal zu tun. Das heißt: Jeder von uns kann von einem Tag zum andern auf die Hilfe anderer angewiesen sein. Menschen, die anderen Menschen helfen, sollten also gesellschaftlich unterstützt, nicht benachteiligt werden.


Deutschland 2024; Regie: Annelie Boros;
Länge: 93 Min.; FSK 12