Miroirs No. 3

Es sollte ein entspannter Ausflug nach Brandenburg werden, doch nach einer Unaufmerksamkeit am Steuer des Cabrios ist Lauras Freund tot. Sie selbst scheint nur leicht verwundet, ins Krankenhaus muss sie nicht, zumal sich Betty, vor dessen Haus der Unfall passierte, um Laura kümmert. Wie selbstverständlich – schicksalhaft füreinander bestimmt? – nimmt sie die verwirrte junge Frau bei sich auf.

Es entwickelt sich so etwas wie eine Mutter-Tochter-Beziehung, obwohl Bettys Mann und Sohn, die in der Nähe in ihrer kleinen Autowerkstatt leben, höchst merkwürdig auf Laura reagieren. Als sie Laura sehen, verschlägt es besonders Max die Sprache, zu groß ist die Ähnlichkeit zur verstorbenen Tochter bzw. Schwester.

MIROIRS NO. 3 – nach einem Klavierzyklus von Maurice Ravel benannt – angesiedelt in einer sommerlich-ländlichen Szenerie, wie abgeschnitten von der übrigen Welt, erzählt trotz der Helligkeit und Klarheit seiner Bilder eine dunkle, abgründige Geschichte.

Petzold fächert eine Vielzahl von Bezügen auf, vom Märchen zum Film Noir und Horrorfilm, doch auch von Rohmer-Situationen und Western-Bildern: das einsame Haus im Nirgendwo; die rätselhafte Fremde, die nach einem Unfall aufgenommen wird; eine Familie, die ein dunkles Geheimnis hütet und deren Motive im Zwielicht bleiben.
Aber ist Laura überhaupt noch am Leben oder ist sie bereits tot und weiß es nur noch nicht?

Deutschland 2025; Regie: Christian Petzold; 

mit Paula Beer, Barbara Auer, Matthias Brandt, Enno Trebs;
Länge: 86 Min.; FSK 12