REINAS – DIE KÖNIGINNEN (OmU)

REINAS – DIE KÖNIGINNEN (OmU)

23 März
@ 18:00 UHR

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REINAS – DIE KÖNIGINNEN (OmU)

Der Film läuft in der spanischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln!

Lima im Sommer 1992. Elena und ihre Mädchen Lucia und Aurora bereiten ihre Abreise von Peru, wo sich soziale und politische Unruhen breitmachen, in die USA vor. Mit widersprüchlichen Gefühlen blicken die drei ihrem Abschied entgegen – von ihrem Land, von Familie und Freund:innen und von Carlos, Vater und Ex-Ehemann. Der, ein charmanter Luftikus, hat sich schon lange nicht mehr blicken lassen.

Carlos müsste seine Töchter noch nicht „Königinnen“ nennen; „Prinzessinnen“ wäre ihrem Alter angemessener. Aber Bescheidenheit liegt ihm nicht, er denkt großspuriger und stapelt gern hoch. Er ist ein heilloser, keineswegs unbegabter Aufschneider. Mal gibt der Taxifahrer sich als Schauspieler aus, mal als Krokodiljäger – und später gar als Geheimagent im Auftrag der Regierung. Seine Ex-Frau Elena durchschaut seine Lügengespinste natürlich; sie waren ohne Zweifel der Grund, weshalb sie sich von dem Tunichtgut scheiden ließ. Aber verfängt seine Prahlerei eventuell noch bei ihren gemeinsamen Kindern? (…) Als der Vater nach langer Abwesenheit nun wieder auftaucht, begegnen die Töchter ihm zunächst mit schroffer Ablehnung. Die Familie befindet sich an einem Scheideweg. Elena will Peru verlassen, in Minnesota wartet eine Arbeitsstelle auf sie. Das scheint nur vernünftig, denn Anfang der 1990er Jahre, als die Inflation galoppiert und der „Leuchtende Pfad“ die Bevölkerung mit Attentaten und Sabotageakten terrorisiert, ist das Land nicht mehr sicher.

Dieses gesellschaftliche Klima ist mehr als nur eine atmosphärische Grundierung für Klaudia Reynickes Film. Es bedingt unentrinnbar den Alltag. Demonstrationen und Stromausfälle sind an der Tagesordnung, die nächtlichen Ausgangssperren werden rigide durchgesetzt, und als bei einer Feier eine Weinflasche krachend herunterstürzt, erschrecken die Gäste allesamt.

Seine Spannung schöpft REINAS jedoch aus einem vielschichtigen Blick auf die familiären Konflikte. Die Eltern verkörpern gegensätzliche Prinzipien. Elena ist als Angestellte eines Reisebüros schon von Berufs wegen ein Mensch, der verantwortungsvoll plant. Carlos hingegen ergreift Gelegenheiten, wann immer sie sich bieten. Angesichts der bevorstehenden Ausreise herrscht nun für alle vier ein je eigenes Zeitmaß. (edp-film)


Schweiz/Peru/Spanien 2023; Regie: Klaudia Reynicke;
mit Abril Gjurinovic, Luana Vega, Gonzalo Molina, Jimena Lindo, Susi Sánchez;
Länge: 102 Min