Vena

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14 Feb.
@ 20:00 UHR

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Vena

Jenny liebt ihren Freund Bolle, mit dem sie ein Kind erwartet. Was für andere das größte Glück bedeutet, löst in Jenny ambivalente Gefühle aus, denn das Leben hat ihr zuvor viel zugemutet. Sie ist mit der Justiz und dem Jugendamt aneinandergeraten und ihre Beziehung mit Bolle leidet zunehmend unter der Drogenabhängigkeit der beiden. Als ihnen die Familienhebamme Marla zugewiesen wird, reagiert Jenny zunächst abweisend. Doch Jenny beginnt, Marla zu vertrauen.
Regisseurin Chiara Fleischhacker beweist ein untrügliches Gespür für sensibles Erzählen und exzellente Schauspielführung. Die Kamera von Lisa Jilg lässt Jenny in keiner Szene aus ihrem Blickfeld, verfolgt sie, rahmt sie ein, betrachtet sie zärtlich. Man kommt der Hauptfigur Jenny im Verlauf des Films unglaublich nah und taucht in die widersprüchliche Gefühlswelt einer jungen Frau ein, die bereits Mutter ist, ohne mit dieser Verantwortung umgehen zu können, die ihren Freund liebt (ein kongenialer Spielpartner: Paul Wollin), obwohl auch er zu labil ist, um den Drogen zu widerstehen, die in ihrem Charakter die Reife einer Erwachsenen und die Verletzlichkeit eines Kindes vereint.

Der Film hält sich bei allen Figuren von Klischees oder Schwarzweißmalerei fern. Drogenmissbrauch, das Versagen der Behörden, die toxische co-abhängige Beziehung: Der Film behandelt diese Aspekte mit Respekt, aber lässt bewusst auch Leerstellen, nimmt alle Figuren ernst und vermeidet es, Schuld zuzuweisen. Und der Film erlaubt seiner Hauptfigur immer wieder Momente des Märchenhaften. Wie der sich im Sonnenlicht drehende Glaskristall, der ein Lächeln auf Jennys Gesicht zaubert. In der Hoffnung, dass das Leben immer irgendwo ein Versprechen bereithält.

Nach ihrem eigenen, preisgekrönten Drehbuch gelingt Chiara Fleischhacker ein bemerkenswertes Spielfilmdebüt voller emotionaler Wucht, Hoffnung und Zärtlichkeit. Neuentdeckung Emma Nova spielt phänomenal an der Seite des nicht minder beeindruckenden Paul Wollin. VENA wurde auf dem diesjährigen First Steps Awards, dem wichtigsten Filmpreis im Nachwuchsbereich, mit gleich zwei Hauptpreisen ausgezeichnet, u.a. als Bester Spielfilm. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh VENA das Prädikat „besonders wertvoll“.


Deutschland 2024; Regie: Chiara Fleischhacker, 

mit Emma Nova, Paul Wollin, Friederike Becht; 

Länge: 116 min; FSK 12